Badische Neueste Nachrichten: Späte Aufklärung / Wohl noch mehr Skandale!
Datum: Dienstag, dem 09. Februar 2016
Thema: Bayern News


Karlsruhe (ots) - Für die nächsten Monate bleibt Bayerns Justiz und ihren Dienstherren (Bayerische Justizministerin: Dr. Beate Merk, CSU) die Fortsetzung einer schier unendlichen Blamage erspart.

Der Fall des Psychiatrie-Gefangenen Gustl Mollath muss neu aufgerollt werden, so die Erkenntnis des Oberlandesgerichts Nürnberg.

Und bis zum Wiederaufnahmeverfahren wird einige Zeit vergehen - zumindest mehr Zeit als bis zur bayerischen Landtagswahl am 15. September.

Danach wird es wieder ungemütlich für die Akteure, die einen bis dahin Unbescholtenen für sieben Jahre wegsperrten, weil sie ihn für gemeingefährlich hielten.

Im Wiederaufnahmeverfahren könnte sich herausstellen, dass Mollath vor allem deshalb als gemeingefährlich galt, weil er seine frühere Frau beschuldigte, dass sie für Kunden einer Großbank Schwarzgeld in die Schweiz schmuggelte.

Es könnte sich herausstellen, dass nicht Steuerhinterzieher eingesperrt wurden, sondern der Mann, der diesen auf die Schliche kam, weil er seine Ex-Frau auch sonst der Untreue verdächtigte.

Und es wird geklärt werden, wie ein Mensch so lange hinter Gitter kommen kann, weil sich ein Psychiater auf den anderen berief - und all diese Doktoren den Patienten nie ernsthaft untersuchten, weil er sich nicht untersuchen lassen wollte.

Mollath hat sich auch sonst allen Versuchen widersetzt, aus ihm einen braven Psychiatrie-Patienten zu machen, der sich helfen lässt.

Er weigerte sich schlicht zu akzeptieren, dass bei ihm eine Schraube locker sein könnte - wo er aus seiner Sicht doch nur versuchte, seine Ehe zu retten und seine Frau vor Straftaten zu bewahren.

Das ärztliche Gutachten, das den Richtern im ersten Verfahren Beleg genug dafür war, dass Mollath seine Frau misshandelt habe, scheint nach der gestrigen Entscheidung der Beschwerdekammer das Papier nicht wert, auf dem es geschrieben wurde.

Dass so ein Papier genügt, um einen Menschen dauerhaft hinter Gitter zu bringen, ist Skandal genug.

Aber die Aufarbeitung der Affäre Mollath wird wohl noch mehr Skandale ans Licht bringen.

Pressekontakt:

Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/104277/2529812/badische_neueste_nachrichten/mail von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.

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Karlsruhe (ots) - Für die nächsten Monate bleibt Bayerns Justiz und ihren Dienstherren (Bayerische Justizministerin: Dr. Beate Merk, CSU) die Fortsetzung einer schier unendlichen Blamage erspart.

Der Fall des Psychiatrie-Gefangenen Gustl Mollath muss neu aufgerollt werden, so die Erkenntnis des Oberlandesgerichts Nürnberg.

Und bis zum Wiederaufnahmeverfahren wird einige Zeit vergehen - zumindest mehr Zeit als bis zur bayerischen Landtagswahl am 15. September.

Danach wird es wieder ungemütlich für die Akteure, die einen bis dahin Unbescholtenen für sieben Jahre wegsperrten, weil sie ihn für gemeingefährlich hielten.

Im Wiederaufnahmeverfahren könnte sich herausstellen, dass Mollath vor allem deshalb als gemeingefährlich galt, weil er seine frühere Frau beschuldigte, dass sie für Kunden einer Großbank Schwarzgeld in die Schweiz schmuggelte.

Es könnte sich herausstellen, dass nicht Steuerhinterzieher eingesperrt wurden, sondern der Mann, der diesen auf die Schliche kam, weil er seine Ex-Frau auch sonst der Untreue verdächtigte.

Und es wird geklärt werden, wie ein Mensch so lange hinter Gitter kommen kann, weil sich ein Psychiater auf den anderen berief - und all diese Doktoren den Patienten nie ernsthaft untersuchten, weil er sich nicht untersuchen lassen wollte.

Mollath hat sich auch sonst allen Versuchen widersetzt, aus ihm einen braven Psychiatrie-Patienten zu machen, der sich helfen lässt.

Er weigerte sich schlicht zu akzeptieren, dass bei ihm eine Schraube locker sein könnte - wo er aus seiner Sicht doch nur versuchte, seine Ehe zu retten und seine Frau vor Straftaten zu bewahren.

Das ärztliche Gutachten, das den Richtern im ersten Verfahren Beleg genug dafür war, dass Mollath seine Frau misshandelt habe, scheint nach der gestrigen Entscheidung der Beschwerdekammer das Papier nicht wert, auf dem es geschrieben wurde.

Dass so ein Papier genügt, um einen Menschen dauerhaft hinter Gitter zu bringen, ist Skandal genug.

Aber die Aufarbeitung der Affäre Mollath wird wohl noch mehr Skandale ans Licht bringen.

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Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/104277/2529812/badische_neueste_nachrichten/mail von Harald Hildebrandt, Autor siehe obiger Artikel.

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