Horst Seehofer (CSU), bayerischer Ministerpräsident, in Moskau: Riskante Gewässer - aber wenn die Wirtschaftssanktionen fallen, will der Freistaat vorne mitmischen!
Datum: Dienstag, dem 09. Februar 2016
Thema: Bayern News


Christine Schröpf zum Moskau-Besuch Horst Seehofers:

Regensburg (ots) - Irrlichternd, peinlich - Bayerns Regierungschef Horst Seehofer war schon im Vorfeld seiner Moskau-Reise von der Opposition mit deftiger Kritik überzogen worden.

Tatsächlich bestand die Gefahr, dass er angesichts Ukraine-Krise und aktueller Spannungen zwischen Deutschland und Russland von Wladimir Putin massiv für anti-westliche Stimmungsmache missbraucht wird, die dieser Tage in Russland üblich ist.

Doch das schillernd ausgemalte Desaster ist ausgeblieben, Seehofer bewegt sich zwar nicht mit Eleganz, aber ziemlich stolperfrei auf internationalem Parkett.

Wohl mag es die russische Seele gestreichelt haben, wie offen er für ein Ende der Sanktionen gegen Russland plädierte.

Seehofer ließ bei aller Schmeichelei für Putin aber keinen Zweifel daran, dass das Land vorab in Sachen Ukraine Bringschulden zu erfüllen hat.

Ein massiver Affront gegen die Politik von Kanzlerin Angela Merkel - Seehofer steht hier zu Recht unter ständigem Generalverdacht - lässt sich daraus nicht konstruieren.

Ein Teil der Seehofer-Schelte von SPD und Grünen ist politisches Kalkül.

Die Russland-Reise dient als willkommener Anlass, dem ungeliebten bayerischen Kraftmeier, der der Opposition mit notorischer Geringschätzung begegnet, ein paar Hiebe zu versetzen.

Das ist Tagesgeschäft.

Stärker irritieren muss Seehofer der Beifall der Linken-Politikerin Sarah Wagenknecht, die für einen strammen und unkritischen Pro-Russland-Kurs steht.

Er muss auch aufpassen, in welches außenpolitisches Fahrwasser er mit seinen sorgsam gepflegten Kontakten auch nach Saudi-Arabien, Ungarn und Katar gerät.

Katapultiert die Russland-Reise Seehofer in die Riege der versierten Außenpolitiker?

Mitnichten.

In Moskau war kein Staatsmann, sondern ein Ministerpräsident zu Gast.

Seehofers Kernanliegen waren nicht Weltpolitik oder Menschenrechte, sondern wie immer schlicht und einfach das, was er als bayerische Interessen definiert.

Wenn Wirtschaftssanktionen fallen, will der Freistaat vorne mitmischen.

Ein Kalkül, das allerdings aufgehen dürfte.

Kommentar zu Seehofer in Moskau von Christine Schröpf

Pressekontakt:

Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/62544/3243724, Autor siehe obiger Artikel.

Veröffentlicht / Zitiert von » PressePortal.de « auf / über http://www.deutsche-politik-news.de - aktuelle News, Infos, PresseMitteilungen & Artikel!


Weitere Bayern Parteien News & Infos auf Parteien-News.de - dem freien Politik & Parteien News Portal mit aktuellen News und Artikeln


Christine Schröpf zum Moskau-Besuch Horst Seehofers:

Regensburg (ots) - Irrlichternd, peinlich - Bayerns Regierungschef Horst Seehofer war schon im Vorfeld seiner Moskau-Reise von der Opposition mit deftiger Kritik überzogen worden.

Tatsächlich bestand die Gefahr, dass er angesichts Ukraine-Krise und aktueller Spannungen zwischen Deutschland und Russland von Wladimir Putin massiv für anti-westliche Stimmungsmache missbraucht wird, die dieser Tage in Russland üblich ist.

Doch das schillernd ausgemalte Desaster ist ausgeblieben, Seehofer bewegt sich zwar nicht mit Eleganz, aber ziemlich stolperfrei auf internationalem Parkett.

Wohl mag es die russische Seele gestreichelt haben, wie offen er für ein Ende der Sanktionen gegen Russland plädierte.

Seehofer ließ bei aller Schmeichelei für Putin aber keinen Zweifel daran, dass das Land vorab in Sachen Ukraine Bringschulden zu erfüllen hat.

Ein massiver Affront gegen die Politik von Kanzlerin Angela Merkel - Seehofer steht hier zu Recht unter ständigem Generalverdacht - lässt sich daraus nicht konstruieren.

Ein Teil der Seehofer-Schelte von SPD und Grünen ist politisches Kalkül.

Die Russland-Reise dient als willkommener Anlass, dem ungeliebten bayerischen Kraftmeier, der der Opposition mit notorischer Geringschätzung begegnet, ein paar Hiebe zu versetzen.

Das ist Tagesgeschäft.

Stärker irritieren muss Seehofer der Beifall der Linken-Politikerin Sarah Wagenknecht, die für einen strammen und unkritischen Pro-Russland-Kurs steht.

Er muss auch aufpassen, in welches außenpolitisches Fahrwasser er mit seinen sorgsam gepflegten Kontakten auch nach Saudi-Arabien, Ungarn und Katar gerät.

Katapultiert die Russland-Reise Seehofer in die Riege der versierten Außenpolitiker?

Mitnichten.

In Moskau war kein Staatsmann, sondern ein Ministerpräsident zu Gast.

Seehofers Kernanliegen waren nicht Weltpolitik oder Menschenrechte, sondern wie immer schlicht und einfach das, was er als bayerische Interessen definiert.

Wenn Wirtschaftssanktionen fallen, will der Freistaat vorne mitmischen.

Ein Kalkül, das allerdings aufgehen dürfte.

Kommentar zu Seehofer in Moskau von Christine Schröpf

Pressekontakt:

Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/62544/3243724, Autor siehe obiger Artikel.

Veröffentlicht / Zitiert von » PressePortal.de « auf / über http://www.deutsche-politik-news.de - aktuelle News, Infos, PresseMitteilungen & Artikel!


Weitere Bayern Parteien News & Infos auf Parteien-News.de - dem freien Politik & Parteien News Portal mit aktuellen News und Artikeln






Dieser Artikel kommt von Bayern News & Bayern Infos & Bayern Tipps !
http://www.bayern-247.de

Die URL für diesen Artikel ist:
http://www.bayern-247.de/modules.php?name=News&file=article&sid=23472